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ZEITREISE IN MEILENSTEINEN

2021

Startschuss für die Generalausbauplanung am Klinikum am Europakanal

Mit Weitblick Zukunft gestalten

Moderne Krankenhausarchitektur mit hervorragender Patientenversorgung, ökologischer Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Effizienz zu vereinen – das ist das Ziel bei der Generalausbauplanung am Klinikum am Europakanal in Erlangen. Mit der Baugenehmigung Ende 2021 startete das Leuchtturm-Projekt der Bezirkskliniken Mittelfranken.

Der Standort hat die längste Tradition innerhalb der Bezirkskliniken Mittelfranken. Bereits im 19. Jahrhundert wurden in Erlangen Patientinnen und Patienten mit seelischen Erkrankungen behandelt. Die heutigen Gebäude am Europakanal stammen aus den 1970er Jahren. Da eine Sanierung aufgrund altersbedingter Mängel nicht möglich ist, hat sich der Klinikverbund für einen Neubau entschieden. Bis Mitte der 2030er Jahre entsteht nun für rund 200 Millionen Euro eine der modernsten Fachkliniken für Psychiatrie und Neurologie Deutschlands.

Raum für Spitzenmedizin

Die neue Klinik am Europakanal wurde in vielerlei Hinsicht mit Weitsicht konzipiert. Denn wenn der Neubau in rund zehn Jahren fertiggestellt ist und mindestens so lange genutzt wird wie die aktuellen Gebäude aus den 70er Jahren, werden dort auch noch im Jahr 2100 Patientinnen und Patienten behandelt.

Um den Klinikbetrieb künftig effektiver gestalten zu können und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kurze Wege zu ermöglichen, wird der Neubau deutlich kompakter gebaut als sein weitläufiger Vorgänger. Die Aufteilung der Stationen entspricht den modernen psychiatrischen Behandlungsmethoden.

Beim neuen Bettenhaus wird zum Beispiel das sogenannte Track-Konzept verfolgt. Das heißt, dass jede Station baulich aus einem Normal- und einem Intensiv-Bereich besteht, wodurch Patientinnen und Patienten in jedem Stadium ihrer Krankheit störungsspezifisch betreut werden können und nicht wie früher die Station wechseln müssen. Das bedeutet weniger Beziehungsabbrüche und schafft Vertrauen.

Bei der Ausgestaltung der Räume setzen die Bezirkskliniken Mittelfranken auf eine heimische Atmosphäre. Helle Zimmer, Böden in Holzoptik und Landschaftstapeten werden die Stationen möglichst wohnlich wirken lassen, denn die Umgebung trägt maßgeblich zum Genesungsprozess bei.

Neueste Technologien und Nachhaltigkeit

Die neue digitalisierte und automatisierte Apotheke, die Anfang 2025 in Betrieb genommen wurde, arbeitet mit dem Closed Loop Medication Management und wird künftig alle Standorte beliefen. Bei diesem modernen Verfahren sind alle Schritte der Medikamentenversorgung – von der Bestellung über die Verpackung in sogenannten Blistern bis zur Vergabe – nahtlos miteinander verbunden. So stellen die Bezirkskliniken Mittelfranken sicher, dass jede Patientin bzw. jeder Patient genau die Medikamente erhält, die für sie oder ihn bestimmt sind.

Um der Verantwortung für die nächsten Generationen Rechnung zu tragen, bestimmt auch größtmögliche Flexibilität und Nachhaltigkeit das Gebäude als Ganzes. So wird beispielsweise das Dach für eine mögliche Aufstockung statisch ausgelegt. Es werden keine tragenden Wände, sondern nur Stützen errichtet. Bodenbeläge oder Wandfliesen sind im gesamten Neubau einheitlich, es gibt keine Sonderausführungen. Das spart Kosten für die Lagerung verschiedener Materialien und erleichtert künftige Reparaturen.
 

Ein starkes Netzwerk in Erlangen

Mit einer nachhaltigen Energieversorgung durch Photovoltaikanlagen und einem Biomasseheizkraftwerk, das mit lokalen Hackschnitzeln betrieben wird, streben die Bezirkskliniken Mittelfranken bis 2040 Klimaneutralität an. Dieses Ziel teilen sie mit der Stadt Erlangen. Deshalb sind sie der „Allianz klimaneutrales Erlangen“ beigetreten. Dieser Zusammenschluss von ortsansässigen Unternehmen, Verbänden und Forschungseinrichtungen gehört zum Projekt „Klima-Aufbruch Erlangen“.

Mit dem Uniklinikum Erlangen verbindet die Bezirkskliniken Mittelfranken zudem eine medizinische Kooperation. So stellte der Klinikverbund dem Uniklinikum im August 2023 zum Beispiel Räumlichkeiten für ihre Palliativmedizinische Abteilung auf seinem Gelände zur Verfügung, da diese wegen längeren Baumaßnahmen im benachbarten OP-Trakt ein Ausweichquartier gesucht hat.

Rund ein Jahr später, im August 2024, erweiterte eine Partnerschaft mit dem Radiologischen Institut und dem Neuroradiologischen Institut des Uniklinikums Erlangen das diagnostische Angebot des Zentrums für Neurologie und neurologische Rehabilitation (ZNR) des Klinikums am Europakanal. Neben einer erweiterten CT- und Röntgendiagnostik umfasst die Zusammenarbeit das große Spektrum der MRT-Untersuchungen am Uniklinikum Erlangen.