ZEITREISE IN MEILENSTEINEN
2006
Alles im grünen Bereich
Die Bezirkskliniken Mittelfranken minimieren ihren ökologischen Fußabdruck
Die Bezirkskliniken Mittelfranken sind sich ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt und Natur bewusst. Denn der Gesundheitssektor ist insgesamt für einen erheblichen Anteil der weltweiten Emissionen verantwortlich. Um seinen ökologischen Fußabdruck Schritt für Schritt zu minimieren, fing der Klinikverbund früh an, die Energieversorgung seiner Kliniken zu optimieren – und steuert heute das Ziel an, bis 2040 klimaneutral zu werden.
Auf dem Weg zur Veränderung sind eine nachhaltige Wärmeversorgung und grüner Strom entscheidende Bestandteile. So übernahmen die Bezirkskliniken Mittelfranken bei ihrer Gründung am Klinikum am Europakanal in Erlangen die Energieversorgung durch eine zunächst extern betriebene Hackschnitzelheizung und bauten zwei Jahre später selbst eine Anlage für das Bezirksklinikum in Ansbach. Heute werden an den beiden Standorten jeweils rund 80 Prozent des jährlichen Energiebedarfs mit den Biomasseheizkraftwerken gedeckt.
Der Vorteil von Hackschnitzeln ist, dass im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas keine zusätzlichen Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Denn beim Verbrennen der Hackschnitzel wird nur die Menge an Kohlendioxid wieder freigesetzt, die der Baum zuvor gebunden hat. Die Bezirkskliniken Mittelfranken beziehen den nachwachsenden Rohstoff Holz von regionalen Anbietern und vermeiden damit lange Transportwege und zusätzliche Emissionen.
Klimafreundliche Neubauprojekte
Um in Zukunft Klimaneutralität zu erreichen, ist das Thema Nachhaltigkeit bei allen Neubauprojekten der Bezirkskliniken Mittelfranken essenziell. Bei der neuen Psychosomatischen Fachklinik Altmühltal in Treuchtlingen hat sich der Klinikverbund zum Beispiel für eine nachhaltige Wärmeversorgung durch das Nahwärmenetz der Stadtwerke Treuchtlingen entschieden. Auch an dieser Stelle wird die Wärme größtenteils von einem Biomasseheizkraftwerk der Stadtwerke Treuchtlingen stammen, das mit regionalen Hackschnitzeln betrieben wird.
Mit der Generalausbauplanung am Klinikum am Europakanal in Erlangen, bei der bis Mitte der 30er Jahre für rund 200 Millionen Euro eine komplett neue Klinik entsteht, wird bereits beim Bau darauf geachtet, Treibhausgasse zu minimieren. Architektin Kerstin Frühwirth und ihr Team haben allein durch die Verwendung von Recyclingbeton aus Abbruchhäusern der alten Klinik rund 750 Tonnen CO2 eingespart.
Die neue Klinik wird zudem deutlich kompakter gebaut als ihr Vorgänger und erhält eine Lochfassade. Dadurch lässt sich der Energieverbrauch im künftigen Betrieb deutlich senken, so dass im Bauabschnitt Eins KfW 55 EE Standard und im Bauabschnitt Zwei sogar KfW 40 EE erreicht wird.
100 Prozent nachhaltige Wärmeversorgung
Um bei einem niedrigeren Energieverbrauch die heute selbst betriebene Hackschnitzelheizung in Erlangen weiterhin effizient einsetzen zu können, wird sie durch einen kleineren, zusätzlichen Kessel ergänzt. Dieser kann im Sommer statt der großen Anlage genutzt werden und bei hohem Verbrauch im Winter als Erweiterung dienen.
Eine neue Wärmepumpe wird außerdem dafür sorgen, dass das zurückkommende kältere Warmwasser erwärmt und wieder in den Kreislauf zurückführt wird. Mit Abschluss dieser Umbaumaßnahmen in der Heizzentrale wird das Klinikum am Europakanal schon ab 2027 zu 100 Prozent nachhaltig in der Wärmeversorgung im Regelbetrieb sein.
Hackschnitzellager
Grüne Energie aus Photovoltaikanlagen
Ein weiterer Baustein um 2040 Klimaneutralität zu erreichen, sind Photovoltaikanlagen. Wie bereits die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth und die Psychiatrische Tagesklinik Roth werden alle Neubauten der Bezirkskliniken Mittelfranken mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Hierfür investiert der Klinikverbund insgesamt mehr als 1,6 Mio. Euro aus Eigenmitteln.
Allein bei der Generalausbauplanung des Klinikums am Europakanal gehen in den kommenden Jahren auf einer Fläche von über 1.900 m² weitere PV-Anlagen in Betrieb. Insgesamt können im gesamten Klinikverbund so zukünftig nach Abschluss der laufenden Bauprojekte rund 350 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.
Durch all diese Schritte gelang es den Bezirkskliniken Mittelfranken in den vergangenen 20 Jahren wichtige Etappenziele zu erreichen und ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Mit dem Vorsatz bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen, geht es nun mit diesen und anderen Maßnahmen weiter. Durch zahlreiche Projekte reduzieren die Bezirkskliniken Mittelfranken ihren ökologischen Fußabdruck.
20 Prozent des gesamten Energiebedarfs der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Fürth deckt die Photovoltaikanlage ab.